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Diese Seite besteht seit dem 18.08.2010 und soll regelmässig aktualisiert werden .

 

 

Als ich, Ralf Klose, mich vor ca. einem Jahr dazu entschlossen habe, mit Jürgen, der 10 Jahre am Rio San Juan und auch in anderen Gegenden Nicaraguas Missionar war, dieses Jahr im Juli eine Rucksacktour durch Nicaragua zu machen, wusste ich ja schon, auf was ich mich einlasse.

Grundsätzlich sollte es ein Wiedersehen mit alten Freunden und Bekannten aus Jürgens Missionarszeit sein. Und da ich ja sowieso am liebsten Outdoor- und Treckingurlaube mache, dachte ich mir, da flieg ich mal mit.

Mir war bewusst, dass wir Gebiete ohne Straßen, ohne Strom und ohne fließendes Wasser besuchen. Was ich dann aber auf der ca. 1200-Km-Reise durch das Land zu sehen, zu hören und vor allem auch zu fühlen bekam, übertraf meine geistige und emotionale Belastbarkeit.

Kein Artikel in einer Zeitschrift, keine noch so gute Reportage im Fernsehen spiegelt auch nur annähernd die Lebensumstände der Menschen und die Realität Nicaraguas wider.

 

 

 

Für mich, Jürgen Westhof, war diese Reise nach Nicaragua 2010 so etwas wie eine Rückkehr in meine zweite Heimat. Denn wenn man 10 Jahre in diesem Land verbringt, dann hat man dort Wurzeln geschlagen, die man auch nicht mehr verliert.

Nicaragua ist ein sehr armes Land, das zweitärmste in Lateinamerika, aber auch ein sehr faszinierendes. Nicht nur wegen seiner Naturwunder, sondern vor allem wegen seiner Menschen, seiner Kultur, seiner mitunter sehr leidvollen Geschichte.

In den letzten 5 Jahren, seit meiner Rückkehr damals, hat sich einiges zum Besseren entwickelt. San Carlos ist äußerlich wesentlich sauberer und ansehnlicher geworden.  Auch sind manche Strassen im Land besser geworden, etwa die Strasse von Managua nach San Carlos, die früher ein einziges Desaster war. Sogar kann man mit dem Jeep auf einigen wenigen Pfaden, die in den Dschungel hinein angelegt wurden, in manche Dörfer gelangen, die früher nur durch knietiefen Schlamm zu Fuß oder auf Pferden erreichbar waren.

Die gravierende Armut der Mehrheit der Bevölkerung ist allerdings geblieben.

Düsterer ist auf jeden Fall die politische Situation geworden.

Daniel Ortega ist amtierender Präsident. Er war es schon einmal seinerzeit 1979, nachdem die sandinistische Revolution den Diktator Somoza aus dem Land getrieben hatte. Das war damals ein Akt der Befreiung und wurde vom ganzen Volk mitgetragen. Mittlerweile aber ist Ortega selber zum Diktator geworden. Anhänger der Sandinistischen Partei etwa werden bei der Vergabe von öffentlichen Ämtern hemmungslos bevorzugt. Das schürt Ressentiments und Spaltungen in der Bevölkerung. Die Verfassung Nicaragua verbietet die direkte Wiederwahl eines amtierenden Präsidenten. Ortega hat durch einen Trick sich über die Verfassung hinweggesetzt und wird wohl bei der nächsten Wahl wieder antreten. Die nichtsandinistische Bevölkerung resigniert.

 

Wir möchten alle Besucher dieser Seiten einladen, unsere Reise durch ein faszinierendes Land nachzuvollziehen anhand der Videos, Bilder und Texte und eine Idee vom Leben in Nicaragua zu bekommen und davon, dass die Mehrheit der Bevölkerung nicht nur leidet, wenn bei uns im Fernsehen von Hurrikans wie "Mitch" die Rede ist und der Fokus des Weltinteresses sich für einige Zeit auf diese Region richtet, sondern dass für die Menschen es gilt, jeden Tag die "Katastrophen des Alltags" zu bewältigen.

Nicaragua - zwischen Honduras und Costa Rica gelegen. Farbig markiert sind die verschiedenen Bundesländer ( Departamentos ).  "Rio San Juan" ist sowohl der Grenzfluss, der den Nicaragua-See mit der Karibik verbindet und der zugleich die Grenze zu Costa Rica bildet, als auch der Name des departamentos, das auf dieser Karte rechts unten gelb markiert ist.

 

Folgender Link führt Sie zu einer größeren Karte:

 

 

 

Es folgt ein Ausschnitt, der das departamento Rio San Juan in Vergrößerung bringt, diesmal zeigen die verschiedenfarbigen Flächen die municipios (=Zuständigkeitsbereiche der verscheidenen Bürgermeister) des Bundeslandes Rio San Juan. Die unteren drei bildeten damals unsere Pfarrei, von links nach rechts: San Carlos (orange) - El Castillo (violett) - San Juan del Norte (grün). Die Pfarrei erstreckte sich also von West nach Ost über eine Distanz von mehr als 300 Km. Das ganze departamento Rio San Juan verfügt bis heute über keine einzige asphaltierte Strasse.

 

 

 

 

 

 

Nicaragua:

 

Von etwa knapp 6 Millionen Einwohnern Nicaraguas leben ca.3 Millionen Menschen in der Hauptstadt Managua. Durch die starke Landflucht der Menschen hat sich die Bevölkerung Managuas praktisch in den letzten Jahren von 1,5 Millionen Menschen auf 3 Millionen verdoppelt.

Die anderen 3 Millionen Menschen leben weit im Land verstreut.

Fast die Hälfte der Bevölkerung Nicaraguas ist unter 15 Jahre alt.

Durch Unfähigkeit des amtierenden Präsidenten Ortega, von der Macht zu lassen, bzw. Habgier, Korruption, aber auch Machtgerangel in den Regierungs- wie auch den Oppositionsparteien wurden in den letzten Jahren viele ausländische Hilfsorganisationen und Hilfsprojekte aus dem Land vertrieben. Zur Zeit steht Nicaragua als zweitärmstes Land Lateinamerikas nach Haiti als absolutes Entwicklungsland da.

 

Durch den Aufbau dieser Homepage und der Veröffentlichung des eigens erstellten Foto- und Videomaterials soll längerfristig ein Hilfsprojekt im Bereich: medizinische Versorgung und Beschaffung von Medikamenten für die am Rio San Juan lebenden Menschen entstehen.

Wir wollen garantieren, dass Hilfsgüter und vor allem Spendengelder durch ständige Kontrollen und Rückverfolgung durch uns und andere zuverlässige und vertrauenswürdige Menschen auch wirklich zu 100% dort ankommen !!! 

Wir möchten darauf aufmerksam machen, dass dieses Hilfsprojekt privat organisiert wird und unter der Schirmherrschaft von Pfarrer Jürgen Westhof steht. Spendenbelege können ausgestellt werden. Um einen Spendenbeleg zu erhalten, melden Sie sich bitte über unsere Kontaktseite bei uns. Geben Sie dort bitte Ihre genaue Adresse an damit Sie umgehend eine Spendenbescheinigung zugesendet bekommen, nachdem der Betrag auf dem Spendenkonto verbucht wurde.                                                                  

 

 Jürgen Westhof                                                                  Ralf Klose                                                                                     

 

 

 

 

Am besten ist aber, in Managua anzufangen ...

Seht Euch zum Beispiel das an: Mitten in Managua steht die Cancilleria, so eine Art Kanzleramt. Täglich gehen dort die Abgeordneten der Regierungsparteien ein und aus. Sie sollten sich eigentlich um das Wohl der Menschen kümmern und dementsprechende Gesetze erlassen.

Doch das was ich neben dem Parlamentsgebäude gesehen habe, lässt mich vermuten, dass der derzeitige Präsident und sein ganzes Abgeordnetengeschwader und auch die hochrangigen Oppositionsmitglieder jeden Tag aus dem falschen Fenster schauen. Vielleicht hat das Gebäude aber gerade deshalb keine Fenster zu der anderen Seite, damit sie erst gar nicht sehen, wie die direkten Nachbarn nebenan leben.

Vielleicht gehen Sie auch jeden Tag zum Hintereingang ein und aus.

Allerdings musste ich die bittere Erfahrung machen, dass es aus den Reihen der Regierung niemanden interessiert, wie die direkten Nachbarn des Präsidenten dort leben. Aber seht selbst...

 

 

Tja, das macht für mich den Anschein, als hätte Präsident Ortega noch nie was von dem Wörtchen ,,Nachbarschaftshilfe" gehört !!!

 

Und jetzt stellen Sie sich mal vor, wie es wohl 350 Km weiter südlich am Rio San Juan aussieht !!!

Dazu später mehr.

 

Zuerst möchten wir Ihnen noch eine Lebensgemeinschaft in Managua vorstellen, die jetzt mittlerweile seit 14 Jahren auf eine Entschädigungszahlung von Seiten der Regierung wartet.

Vor 14 Jahren hat eine US Amerikanische Firma mit Genehmigung der damaligen Regierung Obstplantagen mit Pflanzenschutzmittel verseucht.

Schon nach kurzer Zeit sind sehr viele Menschen krank geworden oder verstarben. Unzählige kranke und missgebildete Kinder kamen danach zur Welt.

Einige betroffene Menschen haben sich zusammengeschlossen und haben Klage gegen die US Firma eingereicht. 

Der Fall wurde vor einem Gericht der Vereinigten Staaten verhandelt.

Ohne finanzielle Mittel und von der eigenen Regierung im Stich gelassen, haben die Bauern und die betroffenen Plantagenarbeiter den Prozess gnadenlos verloren.

Der damalige Präsident versprach den betroffenen Menschen ,,nach der Wahl "  eine ,,Wiedergutmachung"

Sie bekamen nach der Wahl ,,gar nichts".

Der nachfolgende Präsident war sowieso nicht mehr dafür zuständig, Versprechen einzuhalten, die er selber nicht gemacht hat.

Seit 14 Jahren protestieren diese Menschen nun schon gegen die Regierung.

 

Aber der lange Atem der Regierung und das Desinteresse an den betroffenen Menschen hat jetzt schon 14 Jahre gedauert und kann ggf. noch mal so lange dauern, vermutlich solange, bis von den damaligen sowie heutigen Opfern keiner mehr lebt.

Aber schauen Sie sich mal an, wie diese Menschen HEUTE leben...

Ich denke, diese Menschen haben das Vertrauen in die Regierung schon längst verloren.

 

 

Gehen wir mal zum Busbahnhof von Managua. Von dort ging es knapp 160 Km per Bus weiter nach Juigalpa. Schauen Sie mal, was da los ist. Die Händler dort versuchen den ganzen Tag, ihre Waren zu verkaufen, um an Geld zu kommen.

 

 

Die Händler stehen überall an der Straße bis Juigalpa. Sie steigen an jeder Haltestelle mit in den Bus ein und fahren mehrere Kilometer mit. An der nächsten Haltestelle steigen sie wieder aus, andere Händler steigen zu. So ,,springen" sie von Bus zu Bus. Den ganzen Tag. Wenn ein Händler am Tag dadurch 5 Dollar verdient, hat er einen gutes Geschäft gemacht.  Hier das Video dazu...

Alle Infos zum Thema über unsere Kontaktseite oder E-Mail an :

 

Info@Mission-Nicaragua.de

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